Song

Beatles Medley (Drive My Car/She Loves You/Back In The USSR)

Laufzeit

5:44 Minuten

Entstehungszeit und Veröffentlichung

1995 (Benefizkonzert in den Wiener Sofiensälen für die Schule der Dichtung, April 1995)
2002 (Veröffentlichung auf "Viva La Poesia", Schule für Dichtung)

Musik, Text und Produktion

Musik: John Lennon, Paul McCartney
Text: John Lennon, Paul McCartney
Produzent: Peter Utvary

Über den Song

Als Ende 1994 bekannt wurde, dass sich die Wiener Schule für Dichtung, dessen Leiter, Ide Hintze, Falco seit 1989 kannte, in finanziellen Schwierigkeiten befindet, regte Falco ein Benefizkonzert, bei dem er selbst ohne Gage auftreten würde, an. Darüber hinaus bot er an, an der Schule für Dichtung ein Werkstattgespräch mit dem Titel „Schreibt Falco Texte? Wenn ja, wie?“ zu leiten. Beim Benefizkonzert mit dem Titel „Nacht der Poesie“ am 22. April 1995 traten dann schließlich mehrere Künstler aus vielen Kunstsparten vor rund 3000 Besuchern in den Sofiensälen in Wien auf: unter anderem H.C. Artmann, Wolfgang Bauer, Gerhard Rühm, Blixa Bargeld, Konstantin Wecker und Sainkho Namtchylak.

Falco meinte zu seinem Auftritt im österreichischen Magazin News: „Der Hintze ist ein alter Freund von mir und hat gesagt: „Kannst mir nicht helfen?“. Ich habe ohne Hintergedanken und Spekulationen Ja gesagt. Ich tu‘ das wirklich nur aus Lust an der Freud‘ und nicht, um mich irgendwo anders hinzustellen. Das könnte ich gar nicht, weil jeder kennt mich mit meinen Schwächen und Stärken. Es gibt dort wirklich keinen Groschen Geld, ich muss auch meine Musiker selbst zahlen. Aber das ist es mir wert, denn die „Nacht der Poesie“ wird ein leiwandes Event“.

Bei der Auswahl der Songs für diese Benefizveranstaltung stellte sich bald heraus, dass Falco keine eigenen Songs auf der Bühne vortragen wollte. Dazu Ide Hintze: „Alles Wünschen und Argumentieren war fruchtlos: Falco wollte partout keine Falco-Nummern spielen. Es passte einfach nicht zu dem Bild, das er von den (beim Konzert anwesenden; Anm.) Dichtern hatte. Alles, nur nichts Eigenes spielen – das war seine Art, „den Dichtern“ Respekt zu zollen. Das war sein Benefiz… er war nicht rumzukriegen“.

Schließlich entschied sich Falco, Songs der Beatles zu spielen. Dazu schreibt Ide Hintze im Buch Viva La Poesia: „Nach unendlichen vergrübelten Wochen fällt die Entscheidung: „Ich werde Beatles-Nummern spielen. Hey, genau das ist es! Beatles – und nichts anderes. Lennon/McCartney, die besten Songschreiber aller Zeiten! Das ist es! Von denen kannst du wirklich was lernen, von denen kannst du alles lernen. Ich werde eine Demonstration machen. Ich komme mit dem Beatles-Songbook auf die Bühne und beginne wie bei einer Dichterlesung und lese eben Lennon/McCartney. Ich lese große Poesie. „Drive My Car“, „Revolution“… und dann werde‘ ich’s eben auch singen“.

Bei seiner Live-Show spielt Falco dann zunächst ein Medley von Beatles-Songs, darauf folgt Revolution und als finaler Song Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band. Veröffentlicht wurden die Songs dann posthum auf dem CD/Buch-Set Viva La Poesia.

Das Medley inkludiert drei Songs aus unterschiedlichen Schaffensperioden der Fab Four aus Liverpool: Falco beginnt mit „Drive My Car“, einer Nummer vom Album „Rubber Soul“ von 1965, geht dann zu „She Loves You“ von 1963 weiter und beendet dann das Potpourri mit „Back In The USSR“ vom Album „The Beatles“ aus dem Jahr 1968. Die Songauswahl erscheint dabei mehr oder weniger zufällig, es gibt keine Anhaltspunkte, warum Falco genau diese Lieder ausgewählt hat. Dabei erstaunt vor allem die Tatsache, dass er mit „She Loves You“ einen Track gewählt hat, der auf den ersten Blick im Vergleich zu Nummern aus der späteren Phase der Beatles qualitativ eher unterdurchschnittlich ist. „Come Together“, „Lady Madonna“ oder auch Get Back“ beispielsweise wären für Falcos Stimme und Gesangstil wohl eher geeignet gewesen.

Falcos Live-Cover klingt musikalisch rau und ungehobelt, auch Falcos Stimme klingt seltsam gehetzt, heiser und kratzig. Falco bleibt bei dieser Medley-Nummer gesanglich eng am Original, lediglich manchmal baut er für ihn typische Elemente wie „Say!“, „Alright!“ oder „Eh!“ in die Rock N Roll-Songs ein.

Wenngleich man feststellen muss, dass die ausgewählten Beatles-Stücke nicht unbedingt Falcos Stärken entgegenkommen (warum sang Falco keine Nummern von David Bowie, einem Künstler, der ihm sicher näherstand, sowohl vom Typ als auch musikalisch), so stellt doch diese Live-Nummer (gemeinsam mit den am gleichen Konzert aufgeführten Songs Revolution und Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band) ein interessantes Tondokument dar und zeigt einen Falco außerhalb seines Oeuvres und seiner Sicherheitszone.

Text

I asked a girl
What she wanted to be
She said
Baby, baby
Can’t you see
I want to be famous
A star on the screen
But there is something you can do inbetween

Baby, you can drive my car
Yes, I’m gonna be a star
Baby, you can drive my car
And maybe I’ll love you

I told a girl
That my prospects were good
She said
Baby, it’s understood
Working for peanuts is all very fine
But I can show you a better time

Baby, you can drive my car
Yes, I’m gonna be a star
Baby, you can drive my car
And maybe I’ll love you

Beep, beep, beep, beep, yeah
Beep, beep, beep, beep, yeah
Beep, beep, beep, beep, yeah
Beep, beep, beep, beep, yeah

Beep, beep, beep, beep, yeah
Beep, beep, beep, beep, yeah
Beep, beep, beep, beep, yeah
Beep, beep, beep, beep, yeah *1
Say

She loves you
Yeah, yeah, yeah
She loves you
Yeah, yeah, yeah
She loves you
Yeah, yeah, yeah

You think you’ve lost your love
Well, I saw her yesterday
It’s you she’s thinking of
And she told me what to say
She said she loves you
And you know that can’t be bad
She said she loves you
And you know you can be glad

She loves you
Yeah, yeah, yeah
She loves you
Yeah, yeah, yeah
She loves you
Yeah, yeah, yeah

She said you hurt her so
She almost lost her mind
And she can say she knows
You’re not the hurting kind
She said she loves you
And you know that can’t be bad
She said she loves you
And you know you can be glad

She loves you
Yeah, yeah, yeah
She loves you
Yeah, yeah, yeah
She loves you
Yeah, yeah, yeah *2

I flew from Miami Beach BOAC
Didn’t get to bed last night
On the way the paper bag was on my knees
Man, I had a dreadful night
I’m back in the USSR
You don’t know how lucky you are, boy
I’m back in the USSR

Been away so long
I hardly knew the place
Gee, it’s good to be back home
Leave it till tomorrow to unpack my case
Honey, disconnect the phone
I’m back in the USSR
You don’t know how lucky you are, boy
Back in the US
Back in the US
Back in the USSR

Well, Ukraine girls really knock me out
They leave the west behind
And Moscow girls gonna sing and shout
That Georgia’s always on my mi-mi-mi-mind

I’m back in the USSR
You don’t know how lucky you are, boy
I’m back in the USSR
You don’t know how lucky you are, boy
Back in the US
Back in the US
Back in the USSR *3

Anmerkung: Dieses Medley besteht aus den folgenden Beatles-Songs:

(*1) Drive My Car *
(*2) She Loves You **
(*3) Back In The USSR ***

Meine Textfassung beruht, falls vorhanden, auf den Textbeilagen der offiziellen Veröffentlichungen (Booklet, Inlay, Cover etc.). Allerdings wurden alle Texte abgehört und nach dem gesungenen Wort korrigiert. Bei Songs, bei denen keine Textbeilagen verfügbar sind, basiert meine Fassung ausschließlich auf dem gesungenen Wort bzw. auch auf im Internet kursierenden Versionen. Textpassagen, die im Dialekt gesungen wurden, stehen in gemäßigter Transliteration. Rechtschreibfehler, sowohl deutsche als auch englische, wurden in eklatanten Fällen korrigiert. Die Rechtschreibung beruht teils auf der zur jeweiligen Zeit gültigen (Textbeilagen), teils auf der neuen Rechtschreibung (eigene Abhörungen). Auf Satzzeichen wurde im Allgemeinen verzichtet. Für Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar.