Song

Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club

Laufzeit

3:58 Minuten

Entstehungszeit und Veröffentlichung

1995 (Benefizkonzert in den Wiener Sofiensälen für die Schule der Dichtung, April 1995)
2002 (Veröffentlichung auf „Viva La Poesia“, Schule für Dichtung)

Musik, Text und Produktion

Musik: John Lennon, Paul McCartney
Text: John Lennon, Paul McCartney
Produzent: Peter Utvary

Über den Song

Insgesamt drei Songs der Beatles coverte Falco live mit seiner Band im Rahmen der „Nacht der Poesie“ in den Wiener Sofiensälen: neben einem Medley und Revolution wurde auch dieser Beatles-Klassiker aufgeführt. Das Benefizkonzert fand am 22. April 1995 statt und half der Schule für Dichtung (die Falcos Freund Ide Hintze leitete) über ihre finanziellen Probleme. Neben Falco traten an diesem Tag auch zahlreiche andere Künstler, darunter Konstantin Wecker und die Dichter H.C. Artmann, Wolfang Bauer und Gerhard Rühm auf. Auf den Markt gebracht wurden die Aufnahmen von Falcos Konzert dann erst nach Falcos Tod auf dem CD/Buch-Set Viva La Poesia.

Als letzte Nummer wählte Falco den von Paul McCartney geschriebenen Titelsong aus dem Beatles-Album „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ aus dem Jahr 1967. Dies ist ein bisschen skurril, denn auf dem Album der Liverpooler Band dient dieses Lied im Gegenteil als Eröffnungs- und Begrüßungsnummer. Inhaltlich geht es in dem Track auch nicht um viel mehr, er ist (wie viele McCartney-Songs) ein bisschen albern und nimmt sich selbst nicht zu ernst.

Auch hier (wie auch bei Revolution) wird Falcos Live-Nummer durch störende Infos und Aufforderungen von Seiten Falcos beeinträchtigt. Gleich am Anfang verkündet er, dass dies der letzte Song des Sets ist („Freunde, das ist die letzte Nummer“), danach bittet er die anderen anwesenden Künstler auf die Bühne („Und zu dieser Nummer möchte ich alle anwesenden Größen gerne auf die Bühne bitten. Zum Beispiel den Herrn H.C. Artmann oder den Herrn Wolfgang Bauer oder den Konstantin Wecker“). Auch mitten im Song geht es Falco offensichtlich weniger um eine kompakte Darbietung des Lieds, sondern eher um die Organisation der nun zahlreich auf der Bühne erschienenen Künstler („So, sind alle da? Wo ist der Ide Hintze?“). In der letzten Minute der Nummer fühlt man das Chaos, das auf der Bühne abgeht, es ist jetzt mehr ein Event als eine musikalische Aufführung.

Wie wichtig Falco dieser Auftritt und vor allem das Auf-die-Bühne-holen der im Publikum anwesenden Dichter war, zeigt folgende Episode, die Ide Hintze im Buch Viva La Poesia schildert: „Nach dem Konzert war Falco sehr emotional – Ide Hintze beschreibt die Situation nach dem Bühnenabgang so: „Ich habe ihn in den acht Jahren unserer Bekanntschaft ein einziges Mal weinen gesehen: das war nach dem Auftritt am 22. April 1995, auf dem Weg von der Bühne in die Garderobe. Er hat am ganzen Leib gezittert, war nicht schön anzusehen, er hat sich gewunden wie in einem Krampf, hat sich an mir festgekrallt – genauer: nicht an mir, sondern an meinem Gürtel -, er hat gezuckt und gebebt wie bei einem spastischen Anfall. Nicht sehr lang, nur einen Moment lang. Ich musste ihn halten, ziehen schleppen, und habe ihn gehalten, gezogen, geschleppt wie ein Baby. Es ging ihm nicht schlecht, im Gegenteil: Er war glücklich, überglücklich, fast rasend, rasend glücklich, ein Rasender. Er hat nie versucht, es in Worte zu fassen, aber es hatte damit zu tun. Es hatte damit zu tun, dass er nicht nur zum ersten Mal H.C. Artmann in einer Art Arbeitssituation begegnet war, sondern, dass es ihm darüber hinaus gelungen war, diese erste Begegnung in einer Weise zu inszenieren, die offenbar seine kühnsten Träume übertraf. Falco hatte die letzte Nummer angekündigt und dazu, ohne vorher irgendjemand informiert zu haben, die anwesenden Dichter zu sich auf die Bühne gebeten. Und H.C. Artmann und Wolfang Bauer sind tatsächlich gekommen und haben mit den anderen Dichtern die Backing Vocals übernommen. Das hat ihn ungemein bewegt. Vielleicht auch, weil in diesem Moment, zum ersten Mal, sozusagen leibhaftig, zwei Welten aufeinandergestoßen, zwei Welten ineinander verschmolzen sind, die bis dahin in ihm ein quasi schizoides Dasein geführt hatten. Nur ein paar Momente später war er wieder gefasst, ganz der Alte“.

Obwohl auch hier der künstlerische Wert der Aufnahme unter dem historischen liegt, ist Falcos Live-Cover eines der bekanntesten Beatles-Songs für Fans durchaus interessant. Nicht nur weil es Falco in einem anderen musikalischen Rahmen zeigt, sondern auch weil es (wie Ide Hintze schildert) einer der wohl emotionalsten und glücklichsten Momente in Falcos Künstlerleben war.

Text

We’re Sergeant Pepper’s Lonely Hearts Club Band
We hope you have enjoyed the show
We’re Sergeant Pepper’s one and only Lonely Hearts Club Band
Sit back and let the evening go
Sergeant Pepper’s Lonely
Sergeant Pepper’s Lonely
Sergeant Pepper’s Lonely Hearts Club Band

It’s wonderful to be here
It’s certainly a thrill
You’re such a lovely audience
We’d like to take you home with us
We’d like to take you home

We’re Sergeant Pepper’s Lonely Hearts Club Band
We hope you have enjoyed the show
We’re Sergeant Pepper’s one and only Lonely Hearts Club Band
Sit back and let the evening go
Sergeant Pepper’s Lonely
Sergeant Pepper’s Lonely
Sergeant Pepper’s Lonely Hearts Club Band

We’re Sergeant Pepper’s Lonely Hearts Club Band
We hope you have enjoyed the show
We’re Sergeant Pepper’s one and only Lonely Hearts Club Band
Sit back and let the evening go
Sergeant Pepper’s Lonely
Sergeant Pepper’s Lonely
Sergeant Pepper’s Lonely Hearts Club Band

We’re Sergeant Pepper’s Lonely Hearts Club Band
We hope you have enjoyed the show
We’re Sergeant Pepper’s one and only Lonely Hearts Club Band
Sit back and let the evening go
Sergeant Pepper’s Lonely
Sergeant Pepper’s Lonely
Sergeant Pepper’s Lonely Hearts Club Band

Meine Textfassung beruht, falls vorhanden, auf den Textbeilagen der offiziellen Veröffentlichungen (Booklet, Inlay, Cover etc.). Allerdings wurden alle Texte abgehört und nach dem gesungenen Wort korrigiert. Bei Songs, bei denen keine Textbeilagen verfügbar sind, basiert meine Fassung ausschließlich auf dem gesungenen Wort bzw. auch auf im Internet kursierenden Versionen. Textpassagen, die im Dialekt gesungen wurden, stehen in gemäßigter Transliteration. Rechtschreibfehler, sowohl deutsche als auch englische, wurden in eklatanten Fällen korrigiert. Die Rechtschreibung beruht teils auf der zur jeweiligen Zeit gültigen (Textbeilagen), teils auf der neuen Rechtschreibung (eigene Abhörungen). Auf Satzzeichen wurde im Allgemeinen verzichtet. Für Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar.