Video, Dokus & Filme

Hoch Wie Nie – Romanlesung

1998
Libro

Über das Video

Diese limitierte VHS erschien 1998, also bereits sehr kurz nach Falcos Tod. Es stellt nicht mehr und nicht weniger als eine Werbemaßnahme zum Buch Hoch Wie Nie von Rudi Dolezal und Hannes Rossacher dar und war exklusiv bei der österreichischen Einzelhandelskette Libro erhältlich. Die von Dolezal/Rossacher produzierte VHS war nicht separat, sondern nur in Verbindung mit diesem Buch verfügbar und sollte wohl die Verkäufe dieses Druckerzeugnis ankurbeln: Unter anderem wurde die Videocassette mit dem mehr als übertriebenem Satz "…enthält auch einige visuelle Raritäten aus dem Falco-Archiv" auf der Rückseite des Covers beworben.

Das Video beginnt mit Aufnahmen der offiziellen Enthüllung der Falco-Gedenktafel in der Wiener Ziegelofengasse, wo der Wiener Ex-Bürgermeister Helmut Zilk vor der versammelten Presse in gewohnter übertrieben-dramatischer Art und Weise dem verstorbenen Künstler huldigt („Für mich ist Falco ein Wiener Beatle“). Mit dabei sind auch Falcos Videofilmer Dolezal und Rossacher, deren Werbeplakate für ihr Falco-Buch links und rechts der Gedenktafel das wohl eigentliche Ziel dieser Veranstaltung untermauern. Danach kommen auch noch Falcos Mutter Maria Hölzel (die mit ihrem doch sehr realitätsfremden Kommentar „Er ist in seiner Glanzzeit abgetreten“ für Verwirrung und Amüsement sorgt), der Liedermacher Georg Danzer und natürlich auch wieder Rudi Dolezal und Hannes Rossacher zu Wort.

Nach der Einblendung des Textes „Für seine Fans“, den Falcos Mutter für das Buch Hoch Wie Nie als Vorwort geschrieben hat, beginnt der eigentliche Inhalt des Videos, in dem einer der Autoren des Buchs Hoch Wie Nie, Rudi Dolezal, einige Kapitel aus diesem Werk vorliest. Dabei sitzt Rossacher auf einer Bühne, vor ihm ein Mikrofon, hinter ihm ein Schwarz-Weiß-Foto von Falco und links und rechts daneben die bereits vorhin erwähnten großformatigen Werbeplakate für das Buch.

Dolezal liest insgesamt 10 Kapitel, beginnend mit „Warum es dieses Buch gibt“ und dem Prolog. Danach arbeitet er sich durch die Kapitel 4, 14, 15, 17, 32, 33 und 39, bevor er dann mit dem Epilog und einem dramatisch-traurig-bedeutungsschwerem Blick in die Kamera die Lesung beendet.

Zum Inhalt der Lesung beziehungsweise des Buchs soll hier nichts gesagt werden, den diesbezüglichen Text findet man unter dem Printwerk Hoch Wie Nie. Allerdings kann schon hier verraten werden, dass, wie so oft bei DoRo, auch hier die Vermarktung wesentlich weiter geht als der tatsächliche, fragwürdige Inhalt: So geben die Autoren (die Journalistin und Autorin Andrea Fehringer firmiert neben Dolezal und Rossacher als Verfasserin) bereits im Prolog unverblümt zu, dass „hier vieles anders dargestellt sein mag als es wirklich war“ und verweisen klar darauf, dass „dieses Buch Fiktion ist – also erfunden“. Die Bemerkungen, dass „vieles wahr, einiges erfunden ist“ und dass „es so hätte sein können“ geben schon klar die Richtung dieses Buchs vor.

Am Cover der VHS wurde das gleiche Photo vom Videodreh von Mutter, Der Mann Mit Dem Koks Ist Da verwendet wie auf dem posthumen Album Out Of The Dark (Into The Light). Natürlich auch keine dumme Werbeidee.

Und natürlich: Wie bei so vielen DoRo-Produkten, die nach Falcos Tod auf dem Markt geworfen wurden, kann man sich auch hier des Eindrucks nicht erwehren, dass die Selbstbeweihräucherung der beiden Hauptautoren wichtiger ist als die Würdigung des Geschäftspartners (und Semi-Freunds) Falco. Schlussendlich stellt dieses Werbevideo jedoch ein nettes Zusatzprodukt zum gleichnamigen Buch dar. Heutzutage würde man wahrscheinlich ein komplettes Hörbuch draus machen.

Veröffentlichung

VHS
Libro
Spezial-Edition/Limited Edition (nur erhältlich in Kombination mit dem Buch)
Das Buch zum Hören auf Video
Gelesen von den Autoren
Extras: Visuelle Ratitäten aus dem Falco-Archiv
Eine DoRo-Produktion für 'Special Project'
PAL
Stereo 2.0
Team: Herman Dundendorfer, Bardia Sanbouraktschi, Susanne Berger, Dan Neiss, Alina Wolff, Sandra Stromberger,
Jörg Jungwirth, Gero Braunmühl, Clemens Bauer
60 Minuten