Song
Laufzeit
2:20 Minuten (Ausschnitt)
Entstehungszeit und Veröffentlichung
1984 (unveröffentlicht, in einem Ausschnitt lediglich in der TV-Show "Helden Von Heute - Die Falco-Show" ausgestrahlt)
Musik, Text und Produktion
Musik: Robert Ponger
Text: Falco
Produzent: Robert Ponger
Über den Song
Über diesen Song ist wenig bekannt. Gesichert ist, dass er im Rahmen der Aufnahmen zum Album Junge Roemer 1984 entstanden ist. Geschrieben dürfte die Nummer Robert Ponger haben, für den Text zeichnete wohl Falco verantwortlich. Bekannt ist der Song lediglich durch den Umstand, dass er im Rahmen des TV-Programms "Helden Von Heute – Die Falco-Show", das ein paar Monate nach dem Erscheinen dieser LP im österreichischen und deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde, verwendet wurde, wenngleich wahrscheinlich nur in einer gekürzten und veränderten Form. Im österreichischen Jugendmagazin Rennbahn-Express wird im Rahmen der Ausstrahlung des TV-Programms über die Nummer berichtet: anscheinend war sie als zehnter Titel des Albums Junge Roemer geplant, wurde aber in letzter Minute von der LP gestrichen. Warum dies geschehen ist, darüber kann man nur mutmaßen.
In der TV-Show werden nur rund zweieinhalb Minuten dieses Songs verwendet, dabei beginnt die Nummer mit einem simplen, harten Beat, darüber rappt eine weibliche Stimme. Teile dieses Raps bedienen sich bei der Nummer „Rapper’s Delight“ der Sugarhill Gang, es ist dies das erste, aber beileibe nicht letzte Mal, dass sich Falco hier die Zeilen „A hip, a hop, a hippity hop, to the freestyle rockin‘ and we never gonna stop“ ausleiht – später macht er dies erneut bei den Songs Urban Tropical, The Sound Of Musik und auch Body Next To Body.
Falcos stimmlicher Beitrag umfasst nicht mehr als ein „Oh oh oh oh oh“ und einige gesprochene Sätze, in der vorliegenden Version ist die Nummer mehr ein Instrumental-Stück als ein normaler Song, es gibt eigentlich keinen Text.
Musikalisch ist das Lied simple, nach dem Intro mit dem Beat und dem Beitrag der unbekannten Rapperin setzen Ponger-typische, funkige Bassläufe und Gitarrenlicks ein. Der Refrain (wenn man ihn so bezeichnen mag) besteht dann aus Falcos „Oh oh oh oh oh“. Danach hört man die bekannte Titelmelodie aus dem Film „Once Upon A Time In The West“, diese dürfte jedoch im Originalsong nicht vorgekommen sein und lediglich für die Videoclip-Visualisierung benutzt worden sein. Dann erfolgt ein harter Schnitt und der Song wiederholt die bereits bekannten Soundelemente. Darüber rappen Falco und die Rapperin noch einige weitere, schwer entschlüsselbare Textpassagen.
Die aus der TV-Show bekannte Version dieses Songs dürfte somit lediglich ein stark verkürztes Fragment des eigentlich geplanten Titels sein. Inwieweit der Originalsong davon abweicht, ob es darin mehr Text und mehr Gesangsanteil von Falco gegeben hat, darüber kann man nur spekulieren. Natürlich könnte es aber auch sein, dass diese Nummer genauso geplant war, sie hätte dann frappierende Ähnlichkeit mit einem anderen Falco-Song, nämlich U.4.2.P.1 Club Dub, auch hier gibt es kaum Text, im Fokus steht der Rhythmus und der Sound.
Das Musikmagazin Rennbahn-Express beschreibt den Song als „Aufarbeitung der New Yorker Hip Hop-Kultur“, eine ganz gute Beschreibung.
Für die Visualisierung der Nummer im Rahmen der TV-Show "Helden Von Heute – Die Falco-Show" rennt Falco (nach seinem Ausbruch aus dem Gefängnis, die Show weist ja eine, zugegeben, sehr konstruierte Rahmenhandlung auf) einen dunklen Hinterhof entlang. Es ist Nacht, Falco trifft auf einen Freund beziehungsweise Ausbruchskomplizen, die beiden begrüßen sich mit einem supercoolen Ghetto-Ritual und Falco leiht sich (wohl zur Tarnung) die schwarze Lederjacke seines Kompagnons aus. Danach trifft Falco auf zwei bedrohlich aussehende Street Gang-Ballettgruppen (die eine in Gelb, die andere in Rot gekleidet), die Mitglieder tanzen sich durch die trist aussehende Seitenstraße während Falco betont lässig, sich mit einem Messer die Fingernägel säubernd und in einem Polizeiautowrack sitzend, den Showoff ansieht. Das Ganze erinnert gleichzeitig an die ähnliche Szene im Film „West Side Story“ und an Michael Jacksons Video zu „Beat It“, der Produzent des Clips. Rudi Dolezal, meinte zu diesem Element, dass „heute nix mehr ohne Tanz geht“. Am Ende hüpfen die Tänzer auf Falcos Wagen, es ertönt ein Schuss und die Musik verstummt. Falco trinkt noch schnell seine Cola aus und stellt die leere Dose aufs Autodach. Einer der Tänzer befördert den Alubehälter dann mit einem gezielten Fußtritt auf die Straße, es sieht alles ein bisschen auch nach Product Placement aus. Danach steigt Falco betont gekünstelt aus dem Auto aus, verabschiedet sich per Handschlag von je einem Mitglied der zwei Tanzgruppen und verlässt die Szenerie.
Der Song ist ein „lost track“, man weiß, dass er produziert wurde und durch die Inkludierung in der TV-Show anno 1984 ist er auch veröffentlicht, jedoch ist anzunehmen, dass die bekannte Version nicht die original produzierte ist, sondern lediglich ein Ausschnitt, bei dem auch nicht klar ist, ob die für das Album Junge Roemer geplante Fassung nicht deutlich anders ist. So ist anzunehmen, dass es im Original wesentlich mehr Text gibt, die TV-Version ist ja eigentlich eine Instrumental-Nummer.
Falco erwähnte das Lied mehrmals in seinen Textbüchern, so etwa im März, Juni, August und Dezember 1983: diesen Einträgen zufolge hieß der Song zunächst "Do The White Rap (Zakadaka)", dann "Zakadaka (Do The White Rap)", erst Ende 1983 verliert sich die Zusatzzeile, die Schreibweise variert ab diesem Zeitpunkt, einmal schreibt Falco "Zacadaca", dann wieder "Zakadaca". Ein undatierter Eintrag von 1984 lässt darauf schließen, dass die Nummer in der Tat erst kurz vor Veröffentlichung vom Album Junge Roemer gestrichen wurde, sie befindet sich noch im von Falco handgeschriebenen, geplanten Tracklisting. Falco schreibt den Titel hier "Zakadaca".
Auch interessant ist, dass in der ORF-Sendung "Okay" vom Sommer 1984 ein Gespräch Falcos mit dem amerikanischen DJ Afrika Bambaataa gezeigt wird, in dem die beiden über eine mögliche Kooperation zu reden scheinen. Diese Bilder werden dann kommentiert mit der Aussage, dass die Nummer, welche die beiden zusammen produzieren möchten, eine "politische, aber vor allem positive Aussage" haben soll. Der Kommentar geht dann so weiter: "Die bisher unveröffentlichte Nummer "Zakadaca" erfüllt für beide diese Voraussetzungen. Ergebnis: Im September geht man in New York ins Studio." Aus dieser Zusammenarbeit ist es leider nie gekommen, aber es wäre sicherlich interessant gewesen, zu sehen und zu hören, was Afrika Bambaataa und Falco aus diesem Song gemacht hätten.
Da es ja nicht viel unveröffentlichte Falco-Nummern gibt, wäre es schön, wenn die vollständige Originalfassung dieses Titels doch noch irgendwann das Licht der Welt erblicken würde. 2024 war dieser Moment so nahe wie noch nie, aber aufgrund von Streitigkeiten über die Rechte (Produzenten- bzw. Besitzrechte) bleibt dieser Song leider nach wie vor in einer Schublade von Robert Ponger.
Text
(A hip, a hop, a hipitty hop
To the freestyle rockin' and we never gonna stop
Augh!
I feel like bouncing!
I said I feel like bouncing!
A hip, a hop, a hipitty hop
To the freestyle rockin' and we never gonna stop
Augh!)
Oh oh oh oh oh
Oh oh oh oh oh
Oh oh oh oh oh
Oh oh oh oh oh
(Over here, bro!
It's just boys)
Again now!
Oh oh oh oh oh
Oh oh oh oh oh
Oh oh oh oh oh
Oh oh oh oh oh
I said isn't it funny to...
(I know you're not from this side of the bay
You're like one of these...)
Anmerkung: Dieser Song ist lediglich in einem Ausschnitt und für die Ausstrahlung im TV bearbeitet erschienen. Der Text bezieht sich lediglich auf den veröffentlichten Auszug.
Meine Textfassung beruht, falls vorhanden, auf den Textbeilagen der offiziellen Veröffentlichungen (Booklet, Inlay, Cover etc.). Allerdings wurden alle Texte abgehört und nach dem gesungenen Wort korrigiert. Bei Songs, bei denen keine Textbeilagen verfügbar sind, basiert meine Fassung ausschließlich auf dem gesungenen Wort bzw. auch auf im Internet kursierenden Versionen. Textpassagen, die im Dialekt gesungen wurden, stehen in gemäßigter Transliteration. Rechtschreibfehler, sowohl deutsche als auch englische, wurden in eklatanten Fällen korrigiert. Die Rechtschreibung beruht teils auf der zur jeweiligen Zeit gültigen (Textbeilagen), teils auf der neuen Rechtschreibung (eigene Abhörungen). Auf Satzzeichen wurde im Allgemeinen verzichtet. Für Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar.