Song
Laufzeit
3:36 Minuten
Album
Single-Auskopplung
Juli 1982
Charts: #4 AUT, #10 GER, #9 USA (Dance/Club)
Musik, Text und Produktion
Musik: Robert Ponger
Text: Falco
Produzent: Robert Ponger
Offiziell veröffentlichte Mixes/Edits/Versionen
- Specially Remixed 12″ Version 4:54 (1982) (Remix: Kenn Friedmann & Dayle Gloria)
- Specially Remixed 7″ Version 3:54 (1982) (Remix: Kenn Friedmann & Dayle Gloria)
Offiziell veröffentlichte Liveaufnahmen
- Wien, Stadthalle 4:04/3:38 (Digitalveröffentlichung) (1982)
Über den Song
In diesem Song verarbeitet Falco seine lebenslange Flugangst. Musikalisch ist der Song eher banal, er wird getragen von einem sehr in den Vordergrund gemischten Schlagzeugbeat, die Melodie wird von einer verzerrten Gitarre höchstens angedeutet. Auch hier kommt das Rezept "gerappte Strophen plus eingängiger, mitsingbarer Refrain" zur Anwendung, das Gesamtergebnis überzeugt allerdings nicht vollständig.
Das Lied wurde im deutschsprachigen Raum und in einigen anderen Ländern als Single ausgekoppelt, eine seltsame Wahl wenn man bedenkt, dass Falcos Debutalbum viele stärkere Songs zur Auswahl geboten hätte. Vielleicht war aber auch der Gedanke, dass dieser Song gut auf der damals angesagten Neuen Deutschen Welle mit ihrer Spaßkultur mitschwimmen könnte, Grund für diese suboptimale Wahl (in den USA, Canada und Frankreich wurde der Song lediglich als B-Seite der dort veröffentlichten Single Auf Der Flucht verwendet, ein weiser Entschluss).
Textlich ist die Nummer aus der Ich-Perspektive geschrieben, es gibt eindeutig autobiographische Züge ("…sie meint 'Rap It To The Beat", eine klare Anspielung auf Falcos Hits Der Kommissar). Falco erzählt die Geschichte seines Todes quasi aus der Geisterperspektive ("und wenn ich heute noch am Leben wär") und schildert, wie er beim Start des todbringenden Flugs zunächst von einer Dame angeflirtet wird, bevor er bemerkt, dass das Flugzeug schon längst brennt und im Absturz befindlich ist. Inhaltlich geht es aber schon um mehr, man könnte diesen Song durchaus als einen der ersten der vielen Falco-Songs sehen, in denen es um Absturz, Verfall und Niedergang geht (um einen ähnlichen Untergang geht es zum Beispiel in Titanic). Metaphorisch ist dann auch zu sehen, dass sich der Pilot der Maschine, als er davon informiert wird, dass sein Flugzeug brennt, nicht allzu viele Sorgen macht – weiß er doch, dass alle diejenigen überleben werden, die im Besitz eines Fallschirms sind. Es ist daher sicher legitim anzunehmen, dass Falco hinter dem oberflächlichen Klamauk des Textes eine weitere Bedeutungsebene eingeschoben hat – nämlich die, dass von einem gesellschaftlichen, sozialen Absturz nur immer die Besitzlosen betroffen sind, die Reichen beziehungsweise Mächtigen finden in solchen Krisensituationen immer einen Fallschirm…
Falco meinte in einem Interview 1982 zu diesem Song: "Unter einer Maschine ist nicht unbedingt immer ein öltriefendes Räderwerk in einer Fabrikhalle zu verstehen, auch nicht immer ein Motorrad. Auch gesellschaftliche Gefüge funktionieren oft wie Maschinen. Ich habe natürlich in erster Linie die Flugmaschinen gemeint. Wenn du in den Urlaub fliegst, dann solltest du dieses Lied in Ohren haben, spätestens beim Absturz wirst du dich erinnern an mich".
Interessant ist, dass von dieser Singleauskopplung kein Video gedreht wurde, ein Umstand der dem Erfolg der Single, die sich in den Charts eher mittelmäßig schlug, auch nicht gerade geholfen haben wird. Auf dem Cover der Single sieht man Falco auf dem Pilotensitz eines Flugzeugs, sich cool mit Sonnenbrille zur Kamera umdrehend.
Die Single platzierte sich sowohl in Österreich als auch in Deutschland in den Top 10 der Charts. Live hat Falco den Song lediglich 1982 aufgeführt.
Der Song wurde als B-Seite der amerikanischen Single remixt, die neue Version ist wesentlich besser als die Originalversion, da sie Falcos Stimme beim Refrain eindeutig in den Vordergrund mischt, die in der Originalversion enthaltenen Backgroundstimmen reduziert und so ein wesentlich homogeneres Klangbild erreicht. Auch die Drumspuren wurden neu abgemischt und sorgen dafür, dass der Song wesentlich flotter und frischer klingt. Es gibt von diesem Mix sowohl eine längere Version als auch eine kürzere Single-Version.
Text
Do the bass, bass
Do the bass, bass
Oh, oh, oh, oh, oh, oh
Oh, oh, oh, oh, oh
So rap it up to the top
Rap it
Wenn es net so schaurig wär
Entsetzlich traurig wär
Man würde lachen ohne End
Ich möchte einen sehen
Der dann noch lachen kann
Sobald es in der Hose brennt
Ja, ja, check it out
Es ist nicht einfach zu berichten
Wo und wie
Doch geschehen ist es letztes Jahr
Und wenn ich heute noch am Leben wär
Ich könnt bezeugen wie es wirklich war
Und zwar
Wir steigen ein
Die erste Klasse sitzt bereits
Und everybody’s on a comfort seat
Eine Dame ohne Herrn
Erkennt mich gleich
Sie meint "Rap it to the beat"
Sofort überprüf ich nüchtern
Keine Spur von schüchtern
Ob der Nagellack ihr farblich passt
Wäre mir bewusst
Wie es nun weitergeht
Ich hätte andere Pläne wohl gefasst
Oder auch nicht
Aus Stop Retour
Wo ist mein Fallschirm nur
Oh, oh, oh, oh, oh, oh
Aus Stop Moment
Der letzte Engel rennt
Das ist kein Wunder weil
Maschine Brennt
Ah, rap it up
Capt’n Luftverdruss
Charmant im Überfluss
Was ihm der Steward sagt erfreut ihn nicht
Doch er vermeidet Stress
Daher die Stewardess
Seine starke Hand ergreift und spricht
Ich sehe ganz genau
Noch ist der Himmel blau
Wer weiss wie lange dieser Segen hält
Den Schaden hat nur der
Der ohne Fallschirm dann
Elftausend Meter in die Tiefe fällt, ja
Aus Stop Retour
Wo ist mein Fallschirm nur
Oh, oh, oh, oh, oh, oh
Aus Stop Moment
Der letzte Engel rennt
Das ist kein Wunder weil
Maschine Brennt
Aus Stop Retour
Wo ist mein Fallschirm nur
Oh, oh, oh, oh, oh, oh
Aus Stop Moment
Der letzte Engel rennt
Oh, oh, oh, oh, oh, oh
Aus Stop Retour
Wo ist mein Fallschirm nur
Oh, oh, oh, oh, oh, oh
Aus Stop Moment
Der letzte Engel rennt
Aus Stop Retour
Oh, oh, oh, oh, oh, oh
Aus Stop Moment
Oh, oh, oh, oh, oh, oh
Meine Textfassung beruht, falls vorhanden, auf den Textbeilagen der offiziellen Veröffentlichungen (Booklet, Inlay, Cover etc.). Allerdings wurden alle Texte abgehört und nach dem gesungenen Wort korrigiert. Bei Songs, bei denen keine Textbeilagen verfügbar sind, basiert meine Fassung ausschließlich auf dem gesungenen Wort bzw. auch auf im Internet kursierenden Versionen. Textpassagen, die im Dialekt gesungen wurden, stehen in gemäßigter Transliteration. Rechtschreibfehler, sowohl deutsche als auch englische, wurden in eklatanten Fällen korrigiert. Die Rechtschreibung beruht teils auf der zur jeweiligen Zeit gültigen (Textbeilagen), teils auf der neuen Rechtschreibung (eigene Abhörungen). Auf Satzzeichen wurde im Allgemeinen verzichtet. Für Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar.