Laufzeit

3:45 Minuten

Album

Out Of The Dark (Into The Light) [1998]

Musik, Text und Produktion

Musik: Torsten Börger
Text: Falco, Torsten Börger
Produzent: Torsten Börger

Über den Song

Dieser Song, in dem Falco auf Themen zurückgreift, die er schon vorher bereits mehrmals (am prominentesten in Charisma Kommando) angesprochen hat, wurde von Torsten Börger produziert und geschrieben, Falco ist als textlicher Co-Autor angeführt. Es ist eine Nummer über Sehnsucht und Verlangen, auch sadomasochistischer Sex und animalischer Lust wird angedeutet. Es ist einer der besseren Stücke auf Falcos letztem Album, zwar verfügt es über wenig Hitpotential und auch musikalisch hätte man wesentlich interessanter instrumentieren und produzieren können, aber unter den Blinden sind die Einäugigen wohl auch hier Könige.

Musikalisch herrscht auch hier (wie so oft bei Torsten Börger) ein gemäßigter Beat vor, die Drums beherrschen das Klangbild, im Hintergrund findet sich eine spärlich eingesetzte Synthesizer-Melodie wieder. Alles ist sehr minimalistisch produziert, wodurch Falcos Stimme sehr prominent in den Vordergrund rückt. Der fetzige Refrain wird leider wieder durch sehr austauschbar klingenden Frauenchöre dominiert, Falco steuert hier lediglich einen Satz („Das Tier in dir gehört jetzt mir“) bei – ein Vorgehen, dass auf dem gleichen Album auch beim Song Cyberlove verwendet wird. Schade, denn die Frauenchöre nehmen dem Song an Schärfe und wirken auch in der verwendeten Häufigkeit deplatziert. Falcos Stimme wirkt in den Strophen scharf, kalt und aufgekratzt, was gut zu der Nummer passt, es ist auch der wohl elektronischste Song auf dem Album.

Textlich scheint Falco hier viel beigetragen zu haben: man könnte annehmen, dass der gesamte Text mit Ausnahme des englischen Refrains von ihm geschrieben wurde – ein Umstand, der dem Lied zugutekommt. Es ist eine Fortsetzung von Falcos erotischen Liedern (die vor allem auf dem Album Data De Groove vertreten sind), es geht um eine verzerrende Liebe („mein Verlangen nach dir macht in mir, dass ich verbrenne in dir“), um Sex („Tausend kleine Tode schenk ich dir“, „wenn du kommst, bist du da, bist du nah“), um Aggression und Animalisches („Tut sie dir gut, diese Wut?“, „Das Tier in dir gehört jetzt mir“) aber auch um Lust und Schmerzen und die Kombination davon (wenn die weibliche Stimme im Refrain singt „Hit me baby, drive me crazy, take me slowly, make me holly“). In Falcos Textbuch findet man eine undatierte Eintragung, wo er Folgendes formulierte: „Sie will das Tier (in mir)“ – zumindest hier ist also sicher, dass diese Textpassage von Falco stammt.

Das Profil schrieb 1998 von einer Nummer „ohne besondere Hitqualitäten“, die Kronen-Zeitung lobt den „guten Text“ und spricht von „deutschem Rap in Perfektion“.

Falcos Song über die schwierige Beziehung zwischen Mann und Frau scheint, wie auch andere seiner Songs (vor allem auf den Alben Data De Groove und Nachtflug) stark von Falcos Erlebnissen und Erfahrungen in diversen Nachtlokalen und Bordellen beeinflusst worden zu sein. Es geht um das ungezügelte Ausleben von Sexualität und Lust und ist neben den beiden Singles von diesem Album (Out Of The Dark, Egoist) sowie No Time For Revolution einer der wenigen (halbwegs) gut gelungenen Tracks auf Falcos posthum erschienener letzten LP.