Song
Laufzeit
3:07 Minuten
Entstehungszeit und Veröffentlichung
1979 (Entstehung)
2011/2017 (YouTube-Upload eines Ausschnitts bzw. des vollständigen Songs)
Musik, Text und Produktion
Musik: Bary Gibb
Text: Bary Gibb
Produzent: René Reitz (?)
Über den Song
Ende der 1970er Jahre war Falco Mitglied der Coverband Spinning Wheel und bestritt mit dieser Gruppe laufend Auftritte in Hotelbars und Discotheken. Dabei wurden keine eigenen Stücke, sondern vielmehr bekannte Hits aus den 1970ern gespielt. Bei diesen Konzerten wurde eine bunte Mischung aus kommerziellen Disco-, Soul- und Funk-Tanzsongs performt, Falco spielte Bass und sang auch bei einzelnen Stücken.
Durch ihre zahlreichen Auftritte erarbeitete sich die Band einen guten Ruf als buchbare Live-Band. Um auch im Radio gespielt zu werden, wurde 1979 die Idee geboren, doch eine Promo-Musikkassette an Radiostationen (und auch Konzertveranstalter) in Österreich zu senden. 50 Stück dieser Kassetten wurden produziert, auf ihnen befanden sich insgesamt 13 Songs, davon waren die meisten Cover-Versionen von Hits aus den 70er und 60er Jahren: so wurden Hits von Blondie, Chic, den Commodores und anderen Künstlern im Studio aufgenommen.
Falco spielt auf sämtlichen dieser Tracks Bass und singt auf zwei Songs: so befindet sich zum Einen die Nummer Chance To Dance auf diese Musikkassette. Die Umstände der Entstehung dieses Titels sind unklar: es ist keine Coverversion, sondern wurde im Rahmen der Aufnahmen neu geschrieben. Ob jedoch Falco alleine diese Komposition verfasst hat (wie es im Buch von Peter Lanz und auch bei der Veröffentlichung dieses Tracks anno 2007 durch den Produzenten René Reitz beschrieben wird) oder ob die Entstehung mehr eine gemeinschaftliche Sache durch alle Mitglieder von Spinning Wheel war, kann nicht endgültig geklärt werden. Aussagen von Falcos ehemaligen Bandkollegen lassen jedoch darauf schließen, dass Chance To Dance nicht von Falco alleine verfasst wurde.
Der zweite Song, dem Falco auf der Promo-Kassette seine Stimme leiht, ist eine Coverversion. Es ist der Titelsong aus dem Film „Grease“ von 1978. Die Filmmusik zu diesem Hollywoodfilm mit John Travolta und Olivia Newton-John wurde von Barry Gibb von den Bee Gees geschrieben. Gesungen wurde die Nummer auf dem Soundtrack von Frankie Valli, er hatte damit einen weltweiten Hit.
Aufgrund der Entstehungsgeschichte ordne ich diese Nummer auf meiner Website in die Kategorie Frühwerk ein – der Song ist zur gleichen Zeit wie Chance To Dance und Summer entstanden, von den gleichen Akteuren aufgenommen und wohl auch vom gleichen Studiobetreiber produziert worden. Der Song ist bis heute lediglich auf der erwähnten Promo-Musikkassette sowie auf YouTube erschienen, eine darüberhinausgehende Veröffentlichung gibt es nicht.
Musikalisch dominieren der für die Ende der 1970er Jahre populäre Disco-Beat und eine entsprechende Instrumentierung die Nummer. Die Coverversion von Spinning Wheel mit Falco als Sänger orientiert sich dabei sehr eng am Original, größere Unterschiede sind nicht bemerkbar.
Inhaltlich geht es um, thematisch natürlich an der Filmhandlung orientiert, um die Liebe der zwei Protagonisten Sandy und Danny. Diese High School-Romanze funktioniert natürlich nicht ohne Probleme und Einmischungen von außen, erst gegen Ende des Schuljahres kommt es zu einem Happy End. Der Song thematisiert diese amourösen Schwierigkeiten („They think our love is just a growin‘ pain, why don’t they understand? It’s just a cryin‘ shame. Their lips are lying, only real is real, we stop the fight right now, we got to be what we feel“). Der Refrain wirkt dann irgendwie inhaltlich nicht ganz so mit dem Rest der Nummer verwoben, hier ging es Barry Gibb wohl eher darum, diesen Song möglichst kommerziell und wirksam mit dem Titel des Films zu verknüpfen.
Wenn man die Textpassage "We stop the fight right now" hört, denkt man unwillkürlich an Read A Book, einen Song vom Album Wiener Blut von 1988, in dem Falco rund ein Jahrzehnt später eine ähnliche Thematik besingt: "No hate, no fight, hearts killing. I wish no trouble anymore“.
Falcos Stimme passt ganz gut zu dem Song, er singt sich souverän durch den Disco-Kult-Hit und gibt ihm mit seiner markanten Tonfärbung einen eigenen Flair. Dieser verweist klar auf das Original und schafft es dennoch, dem Song an manchen Stellen eine spezielle, persönliche Note zu verleihen.
Eine lustige Verbindung besteht durch die Namensgebung des Titels: bereits einige Jahre vor dem Erfolg der Kunstfigur mit derem Image als gelackter Dandy mit zurückgegelten Haaren singt Falco hier von „grease“ – also von Schmiere, das man durchaus auch als Pomade, dem Haarstylingprodukt übersetzen kann, bei der durch das Auftragen von Fett dem Haar ein glänzendes Aussehen verliehen wird. Einige Jahre später wird Falco von einem anderen Haarpflegeartikel singen, nämlich Brillantine – hier werden die Haare nicht durch Fett, sondern durch eine Flüssigkeit zum Glänzen gebracht. Der angesprochene Song ist dabei natürlich Brillantin‘ Brutal.
Die Coverversion des Disco-Klassikers durch Spinning Wheel mit Falco als Sänger ist wie der Originalsong extrem kommerziell und mit Disco-Weichspüler behandelt. Es ist eine gute Version, aber wie auch bei den Eigenkompositionen Chance To Dance und Summer fragt man sich, wie aktuelle Musiktrends so völlig an Falcos Band Spinning Wheel vorbeigehen konnten. Aber wahrscheinlich war der Erfolg dieser Gruppe (sie zählte Ende der 1970er Jahre zu den beliebtesten Tanz-Cover-Bands in Österreich und war vielgebucht) auch gerade auf den Umstand zurückzuführen, dass eben nicht aufmüpfiger Punk oder New Wave, sondern bekannte, kommerzielle, nicht-wehtuende Unterhaltungsmusik angeboten wurde.
Text
I saw my problems and I’ll see the light
We got a lovin' thing
We gotta feed it right
There ain’t no danger
We can go too far
Let’s start believing now that we can be who we are
Grease is the word
They think our love is just a growin' pain
Why don’t they understand?
It’s just a cryin' shame
Their lips are lying, only real is real
We stop the fight right now
We got to be what we feel
Grease is the word
(Grease is the word, is the word that you heard)
It’s got groove, it’s got meaning
Grease is the time, is the place, is the motion
Grease is the way we are feeling
We take the pressure
And we throw away conventionality, belongs to yesterday
There is a chance that we can make it so far
We start believin' now that we can be who we are
Grease is the word
(Grease is the word, is the word that you heard)
It’s got groove, it’s got meaning
Grease is the time, is the place, is the motion
Grease is the way we are feeling
This is a life of illusion
Wrapped up in trouble
Laced with confusion
What’re we doin' here?
We take the pressure
And we throw away conventionality, belongs to yesterday
There is a chance that we can make it so far
We start believing now that we can be who we are
Grease is the word
(Grease is the word, is the word that you heard)
It’s got groove, it’s got meaning
Grease is the time, is the place, is the motion
Grease is the way we are feeling
Grease is the word, is the word that you heard
It’s got groove, it’s got meaning
Grease is the time, is the place, is the motion
Grease is the way we are feeling
(Grease is the word, is the word, is the word)
Meine Textfassung beruht, falls vorhanden, auf den Textbeilagen der offiziellen Veröffentlichungen (Booklet, Inlay, Cover etc.). Allerdings wurden alle Texte abgehört und nach dem gesungenen Wort korrigiert. Bei Songs, bei denen keine Textbeilagen verfügbar sind, basiert meine Fassung ausschließlich auf dem gesungenen Wort bzw. auch auf im Internet kursierenden Versionen. Textpassagen, die im Dialekt gesungen wurden, stehen in gemäßigter Transliteration. Rechtschreibfehler, sowohl deutsche als auch englische, wurden in eklatanten Fällen korrigiert. Die Rechtschreibung beruht teils auf der zur jeweiligen Zeit gültigen (Textbeilagen), teils auf der neuen Rechtschreibung (eigene Abhörungen). Auf Satzzeichen wurde im Allgemeinen verzichtet. Für Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar.