Song

Nuevo Africano

Laufzeit

4:56 Minuten

Album

The Spirit Never Dies [2009]

Musik, Text und Produktion

Musik: Alexander C. Derouge & Gunther Mende
Text: Falco, Alexander C. Derouge & Gunther Mende
Produzent: Alexander C. Derouge & Gunther Mende (1987, unveröffentlicht);
Gunter Mende (2009 Version)

Über den Song

Bis diese unveröffentlichte Falco-Nummer 2009 erschien, war der Song der Öffentlichkeit unbekannt. Falco hat ihn zeitlebens nie erwähnt und auch 1999, als die ersten unbekannten Titel aus den Sessions mit den Produzenten Mende und DeRouge auf den Markt kamen (auf dem Kompilationsalbum Verdammt Wir Leben Noch), wurde diese Nummer nicht verwendet. Erst zehn Jahre später findet sich der Song auf dem ebenfalls kompilierten Album The Spirit Never Dies.

Geschrieben wurde der Song 1987 als Teil des geplanten Albums „Aya“ (das dann später unter dem Namen Wiener Blut auf den Markt kommen sollte). Er war jedoch einer der Titel, die bei der Abnahme durch Falcos Plattenfirma Teldec durchfielen und daraufhin über zwei Jahrzehnte ungehört in einem Archiv schlummerten. Während man bei den beiden anderen Liedern, die das gleiche Schicksal der langen Unveröffentlichung teilen mussten (Kissing In The Kremlin und The Spirit Never Dies), dieses Wegsperren nachvollziehen kann, liegt der Fall bei diesem Song meiner Meinung nach anders.

Zwar ist die unbearbeitete Originalversion bis heute nicht zugänglich (genauso wie das bei Kissing In The Kremlin, The Spirit Never Dies, Qué Pasa Hombre, Poison, Read A Book und Walls Of Silence der Fall ist), doch der 2009 veröffentlichte Mix bietet dennoch eine klare Sicht auf einen der stärksten Songs aus dieser Aufnahmephase von 1987.

Die Nummer geht mit einer minimalistischen Melodie und einem monströsen, afrikanisch anmutenden Beat los, eine Gitarre fettet das Klangbild zusätzlich auf. Falco singt seine Strophen, unterbrochen von einem in einer tiefen Stimmlage singenden Männerchor, der einen unverständlichen Schlachtschrei ausstößt, auch das spiegelt den Songtitel musikalisch wider. Ebendieser Männerchor bestreitet dann auch die Bridge, danach setzt knallig der Refrain ein. Dieser ist zwar nicht mehr als die zwei Worte seines Titels, hat aber dennoch eine starke Wirkung und bleibt im Ohr. Im Mittelteil erklingt eine Gitarre, danach verebbt der Song mit dem Refrain. Auch dieses Lied scheint 2009 ziemlich massiv nachbearbeitet worden zu sein, es wäre interessant zu hören, wie die Originalversion von 1987 geklungen hat.

Thematisch geht es um nicht viel, Falco spielt lediglich mit Worten, die Afrika assoziieren. Hier ist anzumerken, dass als Texter dieses Songs Falco und Gunter Mende beziehungsweise Candy Derouge angegeben sind. Horst Bork behauptet in seinem Buch jedoch, dass auch dieser Text von ihm geschrieben sei. Naja, wer auch immer hier die Lyrics geschrieben hat, allzu stolz sollte der Autor darauf nicht sein. Falco scheint zumindest teilweise mitgeschrieben zu haben, die Textpassage „Für Stimmung sorgt die schwarze Schwingung“ ähnelt zu sehr einem Text den Falco anno 1982 zum Song Hot Im Spot, der Zusammenarbeit mit seinem Freund Peter Vieweger im Rahmen des Projekts Kapitän Nemo: „Schwarze Schwingung schafft mir immer Stimmung“ komponiert hat.

Eventuell kann man aus den Lyrics die Reise eines Touristen, der sich in der afrikanischen Steppe oder im Dschungel verlaufen hat, heraushören. Er verirrt sich, bekommt Rat von den weisen Dorfältesten, verstrickt sich aber immer mehr in Voodoo, Musik und vielleicht auch in Drogen. „…den Rat der Alten schlägst du in den Wind, vergisst Gefühl für Zeit und Raum“, (…) „The spirit and celebration hält dich fest, lässt dich nicht gehen“, (…) „Bist so nah am Pulsschlag, dass es dir den Atem nimmt, und du denkst, es wär der Weg zu neuer Dimension“. Vielleicht geht es hier um einen Menschen, der in Afrika nach dem Sinn des Lebens sucht, der aber bald, fiebrig und verwirrt von der fremden Kultur, zusammenbricht. Der Text vermittelt auf alle Fälle etwas Bedrohliches, Ungewisses, ein Versinken in die afrikanischen Eigenheiten und Bräuche.

Als der Song erschien, wurde er in der Presse oftmals als der beste Song auf dem Album The Spirit Never Dies bezeichnet. News beschreibt ihn als „percussionslastigen Falco-typischen Rap mit treibenden Beats und hitverdächtigem, kräftigen Refrain“. Das Profil sieht in ihm ein „Weltmusik-Surrogat“, während der Kurier einen „ungelenken aber nicht ganz uncharmanten Disco-Anbiederungsversuch, ein durchschnittliches Falco-Stück aus den späten 80er Jahren“ sieht.

Der Titel ist meiner Meinung nach neben Sand Am Himalaya der stärkste Song, den Falco 1987 mit Mende und DeRouge produziert hat. Es ist unverständlich, warum er damals von Falcos Plattenfirma abgelehnt wurde, er wäre auf dem Album Wiener Blut die ideale Eröffnungsnummer auf der zweiten Vinyl-Seite der LP gewesen, wesentlich stärker als andere, damals verwendete Songs (wie zum Beispiel Solid Booze). Sicherlich, wenn Falco mehr Text beigetragen hätte und wenn am Sound des Titels auch noch ein bisschen gefeilt worden wäre, hätte dieser noch mehr Potential, aber er ist definitiv einer der interessanteren Titel aus den Aufnahmesessions in Frankfurt.

Text

Zeichen, Zeichen
Doch Verstand um durchzusehen
Wie es wirklich ist
But the getty isn’t ready
Wir sind wieder ganz allein

Hören Worte, meidet Orte
Die allein im Schatten stehen
Für Stimmung sorgt die schwarze Schwingung
Doch zu sehen reicht es nicht

But the voodoo jive zieht fester dich an sich
The spirit and celebration hält dich fest
Lässt dich nicht gehen

(It doesn’t make you think about it)
It doesn't to make you weak
(All the different systems go-go)
It’s another voodoo beat
(You’re gonna pull in and out it)
It doesn't blow my sleep
(And you can call it psychic)
'Cause I’m in to deep

Eyo, eyo
Call me africano
Eyo, eyo
Call me africano
Eyo, eyo
Nuevo africano
It’s written in your sheet
Here’s the one you need

Eyo, eyo
Call me africano
Eyo, eyo
Call me africano
Eyo, eyo
Nuevo africano
Here’s the one you know
Who can move you so

Zeichen, Zeichen
Doch den Rat des Alten
Schlägst du in den Wind
Folgst der Spur
Vergisst Gefühl für Zeit und Raum

Bist so nah am Pulsschlag
Dass es dir den Atem nimmt
Und du denkst es wär‘ der Weg
Zu neuer Dimension

Doch der voodoo jive zieht fester dich ans sich
Hörst die Worte
Meide Orte, die alleine im Schatten stehen

(It doesn’t make you think about it)
It doesn't to make you weak
(All the different systems go-go)
It’s another voodoo beat
(You’re gonna pull in and out it)
It doesn't blow my sleep
(And you can call it psychic)
'Cause I’m in to deep

Eyo, eyo
Call me africano
Eyo, eyo
Call me africano
Call me africano
Eyo, eyo
Nuevo africano
Written in your sheet
Here’s the one you need

Eyo, eyo
Call me africano
Eyo, eyo
Call me africano
Call me africano
Eyo, eyo
Nuevo africano
Here’s the one you know
Who can move you so

Eyo, eyo
Call me africano
Eyo, eyo
Call me africano
(Eyo, eyo)
Call me africano
Eyo, eyo
Nuevo africano

Eyo, eyo
Call me africano
Eyo, eyo
Call me africano
Eyo, eyo
Nuevo africano
Eyo, eyo
Call me africano

Meine Textfassung beruht, falls vorhanden, auf den Textbeilagen der offiziellen Veröffentlichungen (Booklet, Inlay, Cover etc.). Allerdings wurden alle Texte abgehört und nach dem gesungenen Wort korrigiert. Bei Songs, bei denen keine Textbeilagen verfügbar sind, basiert meine Fassung ausschließlich auf dem gesungenen Wort bzw. auch auf im Internet kursierenden Versionen. Textpassagen, die im Dialekt gesungen wurden, stehen in gemäßigter Transliteration. Rechtschreibfehler, sowohl deutsche als auch englische, wurden in eklatanten Fällen korrigiert. Die Rechtschreibung beruht teils auf der zur jeweiligen Zeit gültigen (Textbeilagen), teils auf der neuen Rechtschreibung (eigene Abhörungen). Auf Satzzeichen wurde im Allgemeinen verzichtet. Für Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar.