Video, Dokus & Filme
1998/2007
- Respekt
- Kindheit & Jugend
- Back To The Roots
- Ganz Wien
- Der Kommissar
- America
- Rock Me Amadeus
- Das Chamäleon
- Everybody’s Darling?
- Auf Den Brettern…
- Jeanny & Andere Frauen
- Kunstform Video
- Data De Groove
- Schule Für Dichtung
- Neue Lebenszeichen
- Out Of The Dark
- Abschied
Über das Video
Nach Falcos Unfalltod wurde, aufgrund des postum plötzlich wieder aufflackernden großen Interesses an der Person und Musik des Künstlers, 1998 eine Vielzahl an Produkten auf den Markt gebracht. So war nicht nur das Album Out Of The Dark (Into The Light) im deutschsprachigen Raum sehr erfolgreich, auch zahlreiche neue Best-Of-Alben sowie Remixes, Tribute-Songs und auch Bücher wurden veröffentlicht. Die durch Falcos Tod ausgelöste neue Begeisterung führte auch dazu, dass zahlreiche TV-Sender Interesse an Falco-Material hatten. Und natürlich traten auch hier Falcos langjährige Videoclip-Produzenten Dolezal und Rossacher mehr als willig auf den Plan und produzierten innerhalb weniger Wochen nach Falcos Tod eine Dokumentation, die auf mehreren österreichischen deutschen Fernsehsendern lief.
Diese Dokumentation über Falcos Leben durchlief dabei mehrere Entwicklungsstufen: Im Laufe der unterschiedlichen Schnittfassungen kamen neu aufgenommene Interviews mit Prominenten, die sich zu Falco äußerten, dazu und es wurden auch einzelne Aufnahmen gekürzt beziehungsweise verlängert.
Das finale Produkte wurde dann Ende 1998 als Kauf-VHS veröffentlicht. Ein paar Jahre später, 2007, zu Falcos 50. Geburtstag, wurde der Doku dann ein Release im DVD-Format spendiert. Die gleiche Doku wurde 2012 auch in der DVD-Box Superstar & Rockidol inkludiert.
Es ist bis heute die einzige Dokumentation, die sich halbwegs chronologisch mit Falcos Leben und Musik beschäftigt. Leider ist jedoch, wie bei vielen Produktionen aus dem Hause Dolezal und Rossacher nicht alles wirklich umfassend beziehungsweise in die Tiefe gehend. Wenn man sich ähnliche Dokumentationen über andere Künstler ansieht (wie zum Beispiel Pet Shop Boys, Suede, A-ha und auch Falcos Idol David Bowie), dann muss klar gesagt werden, dass die DoRo-Dokumentation über Falco weder künstlerisch, noch inhaltlich erste Klasse ist.
Das Video beginnt völlig überdreht mit dem Intro aus dem Videoclip zu The Sound Of Musik: Falco entsteigt, verkleidet als König Ludwig II. von Bayern mit Hermelinmantel, aus den (Plastik-) Wellen des Starnberger Sees, unterlegt mit dem opulenten Halleluja-Intro im Stile Richard Wagners. Danach beginnt eine von den Bollands komponierte Instrumentalmusik, die aus der Single Tribute To Falco stammt. Nach einem Zitat von Falco, das sich ursprünglich auf eines seiner 1993-Konzerte bezog und von den Regisseuren Dolezal und Rossacher im Rahmen und in Bezug auf ihre Falco-Dokumentation inhaltlich entfremdet wird („Diese zwei Stunden sind es wert“), startet das Programm mit einem Sammelsurium von Prominenten, die kurze Statements zu Falco abgeben. All diese Wortmeldungen sind dabei nicht wirklich aussagekräftig, die Regisseure verwenden sie hier eher im Sinne eines substanzlosen Namedropping. Da die Befragten fast ausschließlich lediglich lokale oder nationale Bekanntheit aufweisen und auch teilweise nicht mal aus dem Musikbusiness stammen, wirkt diese erzwungene Verbindung zu Falco eher provinziell und aufgesetzt.
Zu den Klängen des Pascal Gabriel-Remixes von Rock Me Amadeus hört man dann, bevor die Doku eigentlich beginnt, noch die übliche Selbstbeweihräucherung von Dolezal und Rossacher: „Dieser Film ist nicht objektiv. Dieser Film ist wie Falco. Dieser Film schlägt eine Brücke zwischen der Kunstfigur Falco und der Person Hans Hölzel, wirft Blitzlichter auf die Stärken und Schwächen einer faszinierenden Persönlichkeit, des einzigen österreichischen Weltstars. Der Film formt ein Mosaik aus den vielen Facetten des Menschen, Freundes und Stars. Begleitet Falco vom ersten Fernsehauftritt bis zum letzten TV-Interview. Zeigt bisher unveröffentlichte Raritäten, präsentiert alle Hits und gewährt Einblicke hinter die Kulissen. Bilder von den Anfängen bis zum Tod beleuchten seinen rasanten Aufstieg, seinen Höhenflug, seinen Karriereknick und das Comeback, das er nicht mehr erleben durfte. Das Tribute von DoRo bringt bringt zahlreiche Interviews von Falcos Wegbegleitern, angefangen von seinem Entdecker Markus Spiegel, über die Brüder Bolland bis hin zu Altbürgermeister Helmut Zilk oder Niki Lauda“. Warum man in einer Dokumentation diese Art von Eigenwerbung braucht, erschließt sich wohl nur wenigen…
Die Doku ist in mehrere Kapitel aufgeteilt und beginnt mit einer Schilderung von Falcos Kindheit und Jugend. Dokumentiert wird diese Zeitspanne mit Privatphotos und mit einem Interview von Falco Mutter Maria Hölzel aus dem Jahr 1992, welches im Rahmen der ORF-Sendung „Mütter“ geführt wurde. Diese mütterlichen Kommentare sind uninteressant, erhellend ist jedoch ein Interview mit Falco, welches kurz vor seinem Tod geführt wurde, in dem er von seiner Jugend und von seinem (abwesenden) Vater und seiner Fixierung auf seine Mutter spricht. Dann erfolgt ein Schnitt und die Doku widmet sich den Anfängen von Falcos Karriere als Musiker. Hier kommen Falcos ehemalige Bandkollegen zu Wort (Bernhard und Thomas Rabitsch, Wickerl Adam, Stefan Weber, Markus Spiegel etc.), auch Falcos selbst spricht in einem Interview aus dem Jahr 1990 über diese Phase seines Lebens. Die Videoaufnahmen, bei denen man Falco im Rahmen von Auftritten der Hallucination Company und Spinning Wheel sieht, stammen allesamt aus dem ORF-Archiv. Unter anderem wird hier auch die Geschichte zur Entstehung von Falcos Künstlernamen behandelt. Danach geht es weiter mit Falcos Einstieg in die Gruppe Drahdiwaberl und der Entstehung seines ersten eigenen Songs Ganz Wien. Das Kapitel über Falcos Kindheit, Jugend und dem Beginn seiner Laufbahn als Musiker beschließt in der Doku die Thematisierung seines ersten großen Hits Der Kommissar und Falcos darauf einsetzender internationalen Karriere. Dabei werden auch Aufnahmen eines Treffens von Falco mit Afrika Bambaataa in New York anno 1983 gezeigt.
Danach zeigt sich die erste Lücke dieser Dokumentation: Das zweite Album Junge Roemer, das kommerziell nicht an die Erfolge des Debutalbums Einzelhaft (das ebenfalls nicht erwähnt wird), wird nicht eingegangen, stattdessen springt man direkt in das Jahr 1985. Das ist bedauerlich, ist doch Falcos musikalische Ausrichtung für sein drittes Album erst vor dem Hintergrund des Flops der Vorgänger-LP verständlich. Hier entsteht also eine logisch-inhaltliche Lücke, gerade die Auseinandersetzung mit diesem ersten Karrieretief wäre für ein Verstehen von Falcos Laufbahn von Wichtigkeit gewesen.
Anschließend wird natürlich in großem Umfang auf den internationalen Erfolg der Single Rock Me Amadeus und des Albums Falco 3 eingegangen. Hier kommt Falcos damaliger Pressesprecher Hans Mahr zu Wort, er geht auf Falcos durchaus ambivalenten Umgang mit diesem Hit ein, auch Falco selbst kommt in Auszügen aus einem Interview von 1990 diesbezüglich zu Wort. Gezeigt wird auch Falcos Auftritt in einem MTV Special von 1986 sowie Interviews von 1986 und 1987. Seymor Stein, der Chef von Falcos amerikanischer Plattenfirma Sire Records spricht über den lukrativen Vertrag den er mit Falco nach dessen Erfolg abgeschlossen hat. Untermalt wird all das vom Videclip zu Rock Me Amadeus, dabei wird sowohl das Originalvideo als auch der Edit zum Pascal Gabriel-Remix von 1991 verwendet. Das Kapitel auf der DVD heißt folgerichtig „Everybody’s Darling?“ und zeigt auch Ausschnitte von Falcos Auftritt in der Peter Alexander-Show, für viele Fans der ersten Stunde der finale Beweis für Falcos kommerziellen Ausverkauf. Abgeschlossen wird dieses Kapitel mit der Rede Falcos bei der Verleihung des österreichischen Musikpreises „Pop-Amadeus“.
Danach verliert die Dokumentation den chronologischen Faden vollends: Es steht nicht mehr Falcos Karriere und die Erzählung darüber im Fokus, sondern vielmehr werden ab diesem Punkt nur noch isolierte Themen und Abschnitte behandelt. Sicherlich hat das auch damit zu tun, dass Falcos Karriere nach 1986 nicht mehr an die früheren Erfolge anschließen konnte. In der Doku wird dies nur kurz behandelt, es wird von „Skandalen, Exzessen und Alkohol“ gesprochen, auf die Einzelheiten von Falcos Leben und Laufbahn nach 1986 wird jedoch nur noch episodenartig und unvollständig eingegangen.
Es werden viele Ausschnitte aus Falco-Interviews gezeigt, ein thematischer Bogen fehlt jedoch. Zunächst wird auf Falco als Live-Künstler eingegangen, dabei werden Auftritte von 1985 (Stadthalle und Rathausplatz) und 1993 (Donauinsel) in den Fokus gerückt. Warum keine Aufnahmen von Falcos erstem Konzert (1981 im Rahmen der Pop-Krone) sowie seiner größten und erfolgreichsten Tour (1986) gezeigt werden, wird nicht wirklich klar.
Anschließend der nächste nicht nachvollziehbare Sprung – nun geht es wieder zurück ins Jahr 1985, die Dokumentation erzählt vom Skandal, der sich in den deutschsprachigen Ländern rund um den Song Jeanny entzündete. Ausschnitte aus der „Heute Journal“-Sendung, mit der die Aufregung beginnt und aus der Musiksendung „Formel Eins“ runden dieses Kapitel ab. Völlig unverständlich ist dann der Kontext, den Dolezal & Rossacher im Zusammenhang mit diesem Song herstellen: Sie nennen das Kapitel auf der DVD „Jeanny und andere Frauen“ und bauen eine Brücke zu Falcos Duett mit Brigitte Nielsen im Jahr 1987 (Body Next To Body) und schließlich weiter zu den Frauen in Falcos Privatleben. Eine seltsame Verbindung und gleichzeitig auch eine Verklärung der Tatsachen, wenn die Doku davon spricht, dass „Falcos Image als Frauenheld nicht zu den Sehnsüchten des Hans Hölzel, der insgeheim Geborgenheit und Halt sucht“, passte. Danach behandelt die Doku Falcos Beziehung zu Isabella Vitkovic und die Geburt seiner (vermeintlichen) Tochter Katharina-Bianca. Dabei kommt Falcos Freund Billy Filanovski zu Wort. Wahllos werden Videos von Falco mit Frauen gezeigt, die entweder in seinen Videos vorkommen (Brigitte Cimarolli in No Answer (Hallo Deutschland), Cordula Reyer in Brillantin‘ Brutal), mit denen Falco privat zusammen (Silvia Wagner, Caroline Perron) oder befreundet (Marie Louise Heindl) war. Weiters geben seine Mutter und sein Freund und Förderer Ronnie Seunig ihren Senf dazu. Auch Falco selbst spricht über seine Herausforderungen mit Frauen im Privatleben, untermalt wird das mit dem Song Emotional. Ein seltsames Kapitel dieser Dokumentation und unnötig boulevardesk.
Danach springt der Film ins Jahr 1984 zurück und behandelt die Verfilmung des Albums Junge Roemer. Wie gesagt, der inhaltliche Aufbau und die Struktur der Dokumentation haben sich schon lange verabschiedet, dieser Abschnitt dient wohl neuerlich lediglich der Selbstbeweihräucherung von Dolezal & Rossacher. Benannt wird dieses Kapitel „Kunstform Video“ aber darum geht es eigentlich nicht wirklich. Schade, denn der Stellenwert, den Falcos Videoclips und seine visuelle Darstellung in seiner Karriere spielen, hätte sich sicherlich eine tiefergehende Analyse und Auseinandersetzung verdient. Anschließend wird auf das „gespannte Verhältnis Falcos mit der Presse“ eingegangen, auch hier eine extrem verkürzende und nicht wirklich zutreffende Feststellung und Darstellung.
Auch der anschließende Sprung ins Jahr 1990 und die Behandlung des Albums Data De Groove verwirrt: Warum wird nicht über die LP Wiener Blut von 1988 gesprochen? Warum nicht über die im gleichen Jahr abgesagte Tournee? Warum nicht über die Lebenskrise, die Falco zu dieser Zeit durchmachte? Genauso wenig wie man das Album Falco 3 nicht ohne das vorherige Werk Junge Roemer verstehen kann, ist es ohne eine Behandlung von Wiener Blut nicht möglich nachzuvollziehen, warum Data De Groove entstanden ist. Falco erzählt von dieser Phase seines Lebens in Interviews von 1990, auch sieht man Aufnahmen aus dem Studio in London, die während eines ORF Special entstanden sind. Auch vom nächsten Album Nachtflug erfährt man nichts, stattdessen springt die Doku ins Jahr 1994 zum symphonischen Konzert in Wiener Neustadt und zu Falcos Vorlesungen für die Wiener Schule für Dichtung. Wortspenden kommen hier von Ide Hintze, dem Gründer dieser Institution sowie vom Schauspieler Hanno Pöschl und von seinem Bandkollegen Peter Vieweger.
Dann geht es zurück ins Jahr 1992, die chronologische Fehleinordnung verwirrt zunehmend. Es geht um die Single Titanic, die Falco einen kleinen Comeback-Hit in Österreich verschaffte. Unterlegt wird dieses Kapitel namens „Neues Lebenszeichen“ von einem Interview von 1992.
Von Falcos zunehmender Verzweiflung, der Trennung von seinem Manager Horst Bork und seinen musikalischen Gehversuchen mit seinen Bandkollegen Thomas Rabitsch und Thomas Lang, die kein Gefallen bei seiner Plattenfirma EMI auslösen, schweigt die Dokumentation dann wieder. Stattdessen wird von Falcos Single Mutter, Der Mann Mit Dem Koks Ist Da von 1995 berichtet. Auch hier gilt wieder, dass man diesen radikalen musikalischen Stilwechsel nicht verstehen kann, wenn man nicht die Vorgeschichte beleuchtet, leider ist auch das ein Schwachpunkt dieser Dokumentation. Auf Falcos Presskit-Interview aus diesem Jahr folgt eine Behandlung der Nachfolge-Veröffentlichung Naked aus dem Jahr danach.
Selbstverständlich wird dann anschließend über die Entstehung des Albums Out Of The Dark (Into The Light) berichtet. Gezeigt werden Falcos Auftritte zur Geburtstagsgala von Ö3 anno 1997, bei der er die neu aufgenommene 2000-Version von Der Kommissar performt. Auch das von DoRo posthum angefertigte Video zu No Time For Revolution wird gezeigt und auch Falcos Live-Auftritt in der Dominikanischen Republik, bei der er Egoist und Out Of The Dark auf die Bühne bringt, werden in der Doku inkludiert. Zwei Interviews von 1997 sowie der Videoclip zu Out Of The Dark runden dieses Kapitel ab.
Danch geht es natürlich auch um Falcos Unfalltod 1998. Zunächst wird von Falcos Umzug in die Dominikanische Republik gesprochen und dieser als Flucht aus Österreich dargestellt. Hier kommt oft Falcos Mutter zu Wort. An dieser Stelle spricht sie auch vom Tod ihres Sohnes. Den Schlusspunkt setzt, zu den Klängen von It’s All Over Now, Baby Blue, das Kapitel über Falcos Beerdigung auf dem Wiener Zentralfriedhof. Es werden Ausschnitte aus Helmut Zilks und (wenig verwunderlich) Rudi Dolezals Trauerreden gezeigt. Am Schluss hört man noch ein Zitat Falcos aus dem Interview von 1993, aus dem auch das, diese Dokumentation eröffnende, Bonmot stammt: „Der letzte Ton in einem Konzert ist verklungen, die Leute gehen nach Hause und es ist vorbei“. Zu den Klängen des Tribute-Songs „We Say Goodbye“ von den Bollands laufen danach die DVD-Credits und ein letztes Mal lässt es sich Rudi Dolezal nicht nehmen, dem Werk nochmals seinen pathetischen Stempel aufzudrücken: aus dem Off spricht er die folgenden Worte: „Tribute österreichischer Künstler an den Freund und Kollegen Hans Hölzel: Unser Respekt. Manche von uns lernten dich, den Menschen Hans Hölzel als hochbegabten, einzigartigen Kollegen und Künstler kennen. Manche von uns kannten dich als treuen Freund. Du hast es uns oft nicht leicht gemacht, aber all deine Ecken und Kanten änderten nie etwas an unserer Wertschätzung für dich. Unser gemeinsamer Respekt in diesen besonderen Stunden gilt deinem Talent als unnachahmlicher Wortkünstler, Begründer des deutschen Rap und ehrlichen, hervorragenden Künstler. Und es soll niemand vergessen, dass du das geschafft hast, wovon jeder Musiker träumt: weltweit die Nummer Eins zu sein. Unser aller Hochachtung gilt dir für diese unvergleichliche Leistung“. Mit diesem übertrieben dramatischen Text und mit dem nicht minder theatralischem Bolland-Song endet die Dokumentation.
Es gibt von diesem Video zwei Covergestaltungen: Das eine für die VHS von 1998, dieses verwendet wie das Album Out Of The Dark (Into The Light) ein Photo von Falco aus dem Video zu Mutter, Der Mann Mit Dem Koks Ist Da und auf der Rückseite ein Bild Falcos mit den Regisseuren Rudi Dolezal und Hannes Rossacher vom Shooting des Clips zu Rock Me Amadeus. Das Cover für die DVD, die 2007 erschien, verwendet wie das Best-Of-Album des gleichen Namens den Falco-Schriftzug vom Album Falco 3. Es gibt hiervon (wie auch vom Album) zwei Versionen: eine mit weißem Hintergrund und schwarzer Schrift und eines mit schwarzem Hintergrund mit weißer Schrift. Sowohl bei der VHS- als auch bei der DVD-Ausgabe ist ein Text von Falcos Mutter inkludiert, dieser scheint aber von Dolezal und Rossacher diktiert, so sehr stehen die beiden Regisseure auch hier im selbstgewünschten Mittelpunkt. Auch ein vielzitierter Spruch von Maria Hölzel findet sich in diesem Text: „Und noch eines wünsche ich mir – Alle jene, die meinem Sohn nicht so wohlgesonnen waren, bitte ich, ihn in Frieden ruhen zu lassen“. Ein Zitat, das seltsam und eigenartig wirkt.
„Hoch Wie Nie“ platzierte sich sowohl 1998 als auch 2007 in den Video-Hitparaden in Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Alles in allem ist die Dokumentation für viele Leute wohl ein guter Einstieg, wenn sie sich mit Falco beschäftigen möchten. Es ist jedoch sicherlich auch bemerkenswert, dass der Film nicht wirklich sein mögliches Potential ausschöpft. Zu selektiv, zu chronologisch verwirrende und unvollständig ist der Aufbau. Was mit einer Schilderung von Falcos Jugend und Kindheit beginnt und durchaus logisch mit dem Beginn seiner Laufbahn als Musiker und mit seinen ersten Hits beginnt, wird spätestens danach sehr lückenhaft und unfokussiert. Es wäre sinnvoller und wünschenswert gewesen, Falcos Karriere zeitlich stringent und lückenlos zu präsentieren. So wäre eine Entwicklung, sowohl in musikalischer als auch in menschlicher Sicht, erkennbar geworden. In dieser Gestaltungsform ist diese Dokumentation nicht mehr als ein wild umherspringendes Sammelsurium an Themen, zeitlich unverortet und thematisch nicht gewichtet. Des Weiteren stört der regelmäßig vorkommende Selbstbezug der beiden Regisseure, dieser wirkt anbiedernd und überbetont. Es wäre schön, wenn irgendwann mal ein Regisseur ohne dieses oft störende Nahverhältnis zum Künstler eine Falco-Dokumentation drehen würde. Auch mit Bildmaterial, welches aus anderen Quellen als dem DoRo-Archiv stammt. Solche Versuche gab es in kleinerem Umfang bereits mit Kurz-Dokus auf in verschiedenen Fernsehsendern, es wäre jedoch sicherlich interessant, eine solche Aufbereitung von Falcos Leben auch in einem anspruchsvolleren und umfangreicheren Rahmen realisiert zu sehen, die Montage-Doku „Moonage Daydream“ von David Bowie ist hier sicherlich eine gute Messlatte.
Veröffentlichungen
VHS:
Ausgabe 1998
DVD:
Ausgabe 2007 (weißes Cover)
Ausgabe 2008 (schwarzes Cover)
Das Tribute von Rudi Dolezal & Hannes Rossacher
Eine DoRo Produktion der "Torpedo Twins" Rudi Dolezal & Hannes Rossacher für 'Special Projecs' in Co-Produktion mit dem ORF
Buch und Regie: Rudi Dolezal & Hannes Rossacher
Kamera: Hermann Dunzendorfer, Amir Esmann, Walter Tutschka, Peter Aigner
Editing Facility: Wiener City Film
Postproduction Coordinator: Simon Swienty
Montage: Cordula Werner, Tim Pohanka
Grafik: Dan Neiss
Produktionsleitung: Jürg Jungwirth
Gestaltung: Barbara Waschmann, Alina Wolff, Sven Offen, Thorsten Simon, Nilo Neuenhofen, Marleen Paeschke, Niels Folta
Autorin: Andrea Fehringer
DVD mastered by Power Play Mastering
Artwork: Reisner Visual Thinking
Foto Credits: Curt Themessl, Rainer Hosch, Rudy Molacek
Bildformat 4:3
Dolby 2.0
DVD 9
Freigegeben ohne Altersbeschränkung
123 Minuten